„… dann kann es sein, dass ein Mann auch einmal weint.“
Ach ja, der wehmütige Schlager von Udo Jürgens rührte mich einst, als ich noch Schülerin war, und eher von autoritären Männern umgeben, eine vorsichtige Sehnsucht verspürte nach weniger rigiden Mannsbildern, weniger brutal auch sich selbst gegenüber.
Heutzutage ist das „naturgemäß“ alles schon ganz anders. Ja? Wirklich?
Ach, wenn wir sie nicht hätten – diese notorisch großen Frauen-Freunde…
Putin, Xi Jinping, Assad, Bolsonaro, Mullah Khamenei, und die anderen Scheichs, Trump, Lukaschenko, Erdogan, Nethaniahu, Orban etc., die HERREN der Schöpfung.
Ja, diese weltgewandten Herren beschützen die besonders Schwachen der Welt, sie ermutigen „die da Unten“ so gerne und so nachhaltig, ihre Untertaninnen, also besonders die Weiblichen Bewohner in ihren herrschaftlichen Imperien, damit sie endlich mit-wirken, die DEMOKRATIE, und die Umwelt, und das Klima zu retten, auch damit die soziale Ungerechtigkeit global endlich eingedämmt wird.
Und: Nichts liegt diesen schlauen, so ungemein tatkräftigen Männern mehr am einfühlsamen Herzen, als endlich gerechte ZUGÄNGE für Frauen in ihrer eigenen Volks-Gemeinschaft zu schaffen!
Wie – Sie glauben das nicht???
Sie meinen, diese hitzigen rivalitätsfixierten Herren der Welt – die voller mühsam kaschierter Angst vor Bedeutungsverlust ihrer Machtpositionen – die denken gar nicht dran, in eine 2. Reihe zurückzutreten, all diese Machos und Paschas auf unserem Erdball – die wollen überhaupt gar keine Gleichberechtigung der Frauen?
Von wegen – fifty / fifty?
Und warum nicht?
Ach so, das schwache Geschlecht, es stört doch nur, vor Allem die robusten Geschäftsmodelle.
So schwächliche Gestalten, die sich wegen unserer tollen Wunder-Waffen nur künstlich aufregen, diese panischen Zimperlies‘chen, sie halten den Betrieb nur auf mit ihren zaudernden Zweifeln an unseren high-tech-Innovationen. Frauen haben eben keine Ahnung von unserer ERNSTFALL-LOGIK!
Solange es noch geht, liebe Ladies – merkt es euch – gilt:
„Wir müssen durchhalten, komme, was da wolle…“ Und seid doch mal clever: Eure Kerle zu Hause, ja, der Kleine Mann an sich – was will der denn? Auch am liebsten ein Frauchen, das weder rumzickt, noch sonst panisch irgendwelche Ansprüche stellt, von wegen „selbstbestimmt und so weiter“, das führt doch nur zu Ärger.
Und außerdem: Es gibt immerhin ein paar supercoole Damen überall auf der Welt, die es schaffen, uns tüchtigen Herren den harten Arbeitstag voller schwerwiegender Verantwortung ein wenig zu versüßen, für erholsamen Ausgleich zu sorgen – fürstlich entlohnt, also fast immer, und vor allem hübsch unkompliziert, auch um unseren Status repräsentativ und glanzvoll zu schmücken!
Naja, und das Haus und die Kinder – das wird alles auch nicht von selber sauber und ordentlich.
Das ist doch zu schaffen, wenn Frau sich nur angemessen anstrengt.
Und vonwegen – „toxische Männlichkeit“, also auch noch undankbar Ihr Mädels. Wer hat denn den göttlichen Geboten gehorcht und „sich die Erde untertan gemacht“? Das waren wir, deshalb heißt es doch nicht umsonst „die Herrlichkeit auf Erden“! Kapiert? Und wer hat uns das Paradies versaut?
Doch nicht „die Herren der Schöpfung“. Die Eva, sie ist schuld, die Evas sind ein Verhängnis für den Mann, immer.
Wenn MAN das schon hört: „Feministische Außenpolitik“ – ja, geht’s noch?!
Die Biologie hat Vorrang – vielleicht geht das mal endlich wieder in eure kleinen Schädel!
Also – die Lösung – damit alles so wahnsinnig und brutal bleibt – sie kann nur heißen:
Ihr Frauen, bleibt bescheiden, seid doch einfach froh, seid weiter fleißige Instrumente für Last und knackige Instrumente für Lust. Dienen kann so schön sein!
Unsere Herrliche waffenstarrende Welt – haltet euch da gefälligst raus, ist doch viel zu gefährlich!
WIE SIEHT BLOß UNSER GLOBUS AUS?
DIE BANALITÄT VON MACHT UND HERRLICHKEIT
Die allermeisten Ärzte auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Architekten auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Bankdirektoren auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Drogendealer auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Künstler und Komponisten auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Manager auf Erden – der Auto-Alkohol-Pharma-Tabak-Zuckerwarenindustrie – es sind Männer
Die allermeisten Pastoren, Piloten, Politiker, Polizisten auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Rechtsanwälte, Richter, und Staatsanwälte auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Schriftsteller auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Waffendealer und Zuhälter auf Erden – es sind Männer
Die allermeisten Krankenpflegenden auf Erden – es sind Frauen
Die allermeisten Prostituierten auf Erden – es sind Frauen
So sieht unser Globus aus
Nichts Neues also unter der Sonne?
Die so genannten Stützen der Gesellschaft sind erstrangig Mannsbilder,
die helfenden Hände gehören meistens Frauen aus der zweiten Reihe,
vorrangig brauchbar brave Konsumentinnen, auch zivile Opfer genannt,
Mütter von Mädchen und Jungen befördern die fatale Schräglage.
Der globale Ernstfall, er findet statt, permanent.
(Dieses traurige Gedicht schrieb M.B. übrigens ursprünglich am 31.12. 2002!)
Kaum Widerspruch, aber einige ergänzende Gedanken.
Wäre die Welt besser, wenn wir statt des Patriarchats ein Matriarchat hätten?
Ich glaube kaum, denn es ist vor allem die Macht, die Menschen korrumpiert.
Wenn wir aber etwa gleich viele Frauen und Männer in allen möglichen Leitungsfunktionen hätten, dann würden wir feststellen, dass ein ausgeglicheneres/kooperativeres Verhältnis der Normalfall wäre und nicht die permanente Konfrontation und Konkurrenz,
und das wäre ein riesen Fortschritt!
Hallo Ralf,
ich war noch nie für ein Matriarchat!
Und: ich habe – eigentlich – auch nichts gegen Männer.
Auf der Regenbogenfahne hier – mit meinem schönen Slogan zu einer Zärtlichkeit der Vernunft – siehst du auch das einleuchtende Yin & Yan – Zeichen.
Ja, es geht um Balance, und dafür brauchen die Frauen unbedingt die ZUGÄNGE!
Jetzt!
Ihr Männer könnt euch wirk-lich gerne dafür engagieren!
Aus der globalen Schräglage müssen wir ALLE unbedingt raus – Endlich!
So long Marianne