Ich habe hier unlängst in wohlgesetzten Worten, die mit durchaus Zustimmung hier (und auch im Blog der Republik) aufgenommen wurden, eine Lanze (mit e!) für diese immer noch gerade erst einmal zehn Monate im Amt befindliche Regierung zu brechen versucht.
Ohne Schonfrist, sofort weiter Corona, dann Putins Krieg gegen alle Werte, sie haben es nicht einfach.
Trotzdem muss ich jetzt einmal, ohne Bashing (dieses furchtbare Modewort sollte selbst ein permanentes Bashing erfahren), ganz schüchtern anfragen:
Was passiert jetzt endlich für den Bürger an Entlastung?
Seit Abenden sehe ich schwere Limousinen mit ganz bedeutenden Menschen vor dem Kanzleramt vorfahren, die stundenlang zusammensitzen.
„Wer bezahlt eigentlich der janze Kaffee und Kuchen?“ hat Hanns- Dieter Hüsch einmal in seiner legendären niederrheinischen Nachfeier gefragt.
Das frage ich mich langsam auch, wenn ich im Anschluss Herrn Kretschmer sehe, mit feuerrotem Bart und ebensolcher Laune, dann Herrn Ramelow, milder gestimmt mit dem Aufnahmeantrag für die SPD in der Innentasche, dann Herrn Scholz, der mir immer das Gefühl gibt, alles wird gut, du schläfst auch ohne Jever und Johanniskraut gut, hör ihm einfach zu!
Aber, was sollen die denn alle sagen, wenn der entscheidende Mann der alles bestimmenden größten Partei in diesem unseren Lande mit weit aufgerissenen Augen wie nach 22 Energy- Drinks uns und einer Schar hungriger Mikro- Hinhalter im edelsten Zwirn mitteilt, daß erstmal die Kernkraft bis auf unendlich verlängert und ansonsten müsste er die Schuldenbremse neben dem 242. Nachtragshaushalt einhalten und dazu muss er noch ein bedeutendes Gesicht machen.
Dieser Appendix dieser Koalition, der jedwede klare Aussage verhindert, wie wir dieses Schlamassel denn finanziell überstehen sollen, ist so überflüssig (aber auch so charakteristisch) wie Wasser in den Beinen.
Manchmal denke ich, es sollte eine Minderheitsregierung ohne die FDP nur mit SPD und Grünen geben, gestürzt werden könnte sie nur mit CDU + AfD + FDP.
Und soweit sind wir (noch) nicht.
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