Das kommt davon, Herr Bundeskanzler, wenn man ständig nur über Führung quasselt und so tut, als habe man sie erfunden, diese Führung aber praktisch nie zeigt: Weder in der schlimmen Herausforderung des Ukraine-Krieges, noch beim Klimaschutz, wo ein Tempolimit kostenlos zu haben wäre, und eben auch nicht bei der Impfpflicht gegen Corona.
Vor Monaten hatte Olaf Scholz sie großspurig angekündigt, dann aber versagte sich der Richtlinienkompetenzgeber, seine Richtlinienkompetenz wahrzunehmen. Die Regierung legte nicht mal einen eigenen Gesetzentwurf zur Impfpflicht vor, weil der Kanzler sich nicht traut, endlich gegen die chronischen Quertreiber von der FDP die Machtfrage zu stellen. Von Anfang an musste Scholz fürchten keine eigene Regierungsmehrheit seiner (H)Ampel-Koalition zusammen zu bekommen. Am Ende reichte es nicht mal für den denkbar kleinsten und für sich schon blamablen Kompromiss einer Impfpflicht ab 60.
Noch am Morgen twitterte der unglückselige Gesundheitsminister Karl Lauterbach, „Im Bundestag kämpfen wir gerade für die Einführung einer Impfpflicht. 90 Prozent der Corona-Todesfälle sind über 60 Jahre alt. Daher ist die Impflücke in dieser Gruppe besonders wichtig.“
Hat auch nichts genützt, denn weniger Führung war nie. Es darf also weiter ungehindert infiziert und gestorben werden.