„Der Krieg zerreißt auch Russland und seine Kulturwelt. Immer mehr Künstlerinnen und Künstler wenden sich von Putin ab“, titelte kürzlich das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und zitiert die russische Kulturzeitschrift „spectate“, die einen offenen Brief „Für den Frieden in der Ukraine“ veröffentlichte. Den Krieg zu beenden, fordern darin mehr als 18 000 Künstlerinnen und Künstler. Das Investigationsmagazin „Agents“ berichtet von weiteren aberhundert Dissidenten und mehr als 150 Mitarbeitern von 17 Medienorganisationen, die bereits das Land verlassen haben. Wer mit dem Begriff „ Krieg“ in Russland das benennt, was in der Ukraine derzeit Bomben anrichten, kann in Putins Russland mit bis zu fünfzehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Vor diesem Hintergrund ist bislang jeder Versuch gescheitert, den Kreml zum Einlenken zu bewegen und Putins Überfall auf die Ukraine, das Morden an der Zivilbevölkerung zu beenden, und mit Bombenteppichen auf ukrainische Städte diese dem Erdboden gleichzumachen. Täglich und jede Nacht, wenn Sirenen den Ton angeben, sterben Kinder, Mütter, Großeltern. Brüder und Schwestern. Und da ich diesen Blog schreibe, reißt er wieder Schatten auf, der eigene Erinnerungen verdunkelt, und Jahrzehnte zurückliegend wieder belichten, da ich selbst, fünf Jahre alt mit Mutter und auch von Großmutter und geliebter Schwester begleitet und beschützt, 1945 von Danzig nach Rostock Hitlers Krieg fliehen musste.
Putins Krieg unterscheidet sich durch nichts in seiner Menschenfeindlichkeit und zerstörerischen Wut von dem, was sich Deutschland im II. Weltkrieg unter Hitler hat zuschulden kommen lassen, und deren Nachfolger in der AfD das Land erneut rechtsextrem vergiften wollen. Sie haben bei den letzten Bundestagswahlen, wenn auch mit leichten Verlusten, es erneut in den Bundestag geschafft. Neben allem anderen, was derzeit den Widerstand aller Demokraten braucht, gehört gewiss der Blick auch auf die rechtsextremen Versucher dazu. Sie zurückzuweisen und ihnen „Nie wieder“ Raum zu geben, bleibt uns mit und nach Putin erhalten.
Seine Kriegsverbrechen sind nun in Butscha zu besichtigen und dürften ebenso den Kampfhandlungen Putins in Odessa, im Donbass oder im Süden der Ukraine folgen. Zu verhindern gilt es dabei weiter, nicht das Verteidigungsbündnis, die Nato, zur Kriegspartei zu machen. Wohl aber Waffen der Ukraine zu liefern, die es ihr ermöglichen können, den Überfall Russlands auf das ukrainische „Bruderland“ erfolgreich zurückzuweisen. Die furchtbaren Kriegsverbrechen sollten jedenfalls nicht auch noch Putin den Anlass liefern, den 3.Weltkrieg auszulösen und den Blauen Planeten für menschliches Leben auszulöschen und damit die Auslieferung des Kriegsverbrechers Putin vor ein internationales Weltgericht.