Es gibt wohl Diskussionsbedarf darüber, ob und wie Promis über die jeweiligen Parteien in die Bundesversammlung über den zu wählenden Bundespräsidenten entsandt werden, um in Vertretung der Bürger (wie ich und ich) ihre Stimme abgeben zu können. Dieter Hildebrandt, den zu vertreten ich als Agentur die Ehre hatte, ist dieses Glück einmal zuteil geworden. Am 23. Mai 1989 (seinem 62. Geburtstag) war er von der SPD nominiert worden, einen CDU- Kandidaten zu unterstützen, was er, eingefleischt SPD- affin, (ohne je Mitglied gewesen zu sein) im übrigen gerne tat, weil er Richard von Weizsäcker sehr schätzte. Hätte trotzdem beinahe nicht geklappt, wie er mir mal erzählte. Am Abend zuvor war langanhaltend und ausgiebig in seinen Geburtstag hinein gefeiert worden, und danach hat er schlichtweg verschlafen und kam zur Abstimmung erst zwischen den Buchstaben W und X an, also war das H für Hildebrandt längst weg. Bundestagspräsidentin Süßmuth ließ Gnade vor Recht walten und nahm ihn, unter großem Gejohle, noch dran, und so konnte von Weizsäcker seine zweite Amtszeit beruhigt angehen.Momentan hatte die FDP die Idee, auch jemanden, den sie zum Bereich Kabarett zählt, der aber eher der absurden Richtung des Kubickismus zuzuordnen ist, als Wahlhelfer zu organisieren. Nuhr frage ich mich, wem der seine Stimme wohl gibt, weil das wäre jemand, den ich noch nicht einmal mit der Kneifzange anfassen möchte.
Bildquelle: Deutscher Bundestag