Annalena Baerbock gefiel sich einige Zeit lang als Ikone der großen Politik. Ihren Partner Habeck hat sie abgehängt. Er kann sich jetzt wieder den Kühen und Schafen widmen, wenn er nicht umkämpfte Regionen der Ukraine bereist und dort nach Lieferungen von Waffen ruft. Natürlich sollen diese nur der Verteidigung dienen, damit die aggressiven Russen keine Attacken mehr auf das Donezbecken wagen. Im Kreml nahm wohl niemand die Habeck-Idee zur Kenntnis, in den Reihen der Grünen wunderten sich einige Parteifreunde, während andere sich in wundersame Erklärungen flüchteten. Am Ende war dies eine echte Bauchlandung des Möchtegern-Außenministers.
Front gegen Nordstream 2
Die grüne Kanzlerkandidatin fuhr derweil auch schweres Geschütz gegen Russland auf und machte Front gegen Nordstream 2. Durch diese Pipeline wollen die Russen Erdgas in den Westen transportieren – nicht Öl, wie Baerbock es wohl meinte. Sie plädierte für eine Ausweitung der Sanktionen gegen Belarus nach der Entführung eines regimekritischen Bloggers, was ohnehin bereits seitens der USA und EU anvisiert worden war, und auch gegen die Fertigstellung der russischen Pipeline Nordstream 2. Dass an dieser Pipeline einige europäische Staaten ebenfalls beteiligt sind und für die sichere Gasversorgung Milliarden investiert haben, war Annalena Baerbock offenbar vollends entgangen.
16 Cent mehr pro Liter Benzin
Sehr viel konkreter wird nun die Politik der Grünen deutlich, die diese Partei gern in der nächsten Bundesregierung realisieren will. Wenn Annalena Baerbock im Herbst Angela Merkel im Bundeskanzleramt ablösen sollte, will sie auf jeden Fall das Tempolimit auf deutschen Autobahnen durchsetzen. 130 Stundenkilometer dürften es dann nur noch sein, um alle Herzen der Grünen endlich zu erfreuen. Wenig erfreulich wäre jedoch für alle Autofahrer, wenn die Möchtegernkanzlerin Baerbock die Benzinpreise, die ohnehin in jüngster Zeit kräftig gestiegen sind, noch weiter nach oben treiben würde. 16 Cent mehr pro Liter sollen dann an den Tankstellen fällig werden.
Explodierende Energiepreise
Wer zigtausend Euro an Weihnachtsgeld und Coronaprämie aus der Kasse der Grünen überwiesen bekommt, ohne dass man dies merkt, dem mögen die teuren Tankfüllungen kaum finanzielle Probleme bereiten – selbst wenn das Fahrzeug ein SUV sein sollte. Für viele Normalverdiener sieht das gewiss anders aus, wenn sie so viel mehr für Benzin bezahlen müssen. Energiekonsum würde allmählich zum Luxus, denn die deutschen Strompreise sind ohnehin schon Spitze. Das von den Grünen ins Gespräch gebrachte Energiebürgergeld wird wohl kaum eine spürbare Entlastung oder gar einen Ausgleich für die vielen Millionen privaten Haushalte bringen. Die Grünen weisen derzeit beachtlich hohe Popularitätswerte auf. Vielen Wählerinnen und Wählern sind sie offenbar lieb und teuer. Doch könnte in den nächsten Monaten bis zur Bundestagswahl noch ein Nach-und Umdenken einsetzen: Wenn die Grünen teuer werden, dürfte die Liebe um einiges erkalten.
Bildquelle: Pixabay, Bild von David ROUMANET, Pixabay License