Diese Forderung von BUND, Deutscher Umwelthilfe, Greenpeace, Transport & Environment, NABU, Germanwatch, VCD sowie den Grünen hätte auf die Qualität der Atemluft unbeabsichtigte und wenig bekannte Auswirkungen – darunter eine höhere Belastung mit Quecksilber.
Und das kommt so:
2020 konnte man beobachten, wie der Rückgang des Strombedarfs aufgrund der Corona-Lockdowns weltweit den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung erhöhte (siehe dort: Der Marginalmix im globalen Lockdown).
Das Gleiche geschähe, wenn Elektroautos verboten würden: Dank der geringeren Stromnachfrage würde die Ökostromquote steigen (weil nur fossile Kraftwerke ihre Leistung herunterregelten).
Weil die Politik aber genau das Gegenteil tut und mit den Elektroautos einen höheren Stromverbrauch herbeisubventioniert, müssen Kohlekraftwerke mit unnötig hoher Leistung laufen. Das wird bis in die Mitte der dreißiger Jahre Folgen für die Umwelt haben:
- „Die Braun- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland stoßen große Mengen an Quecksilber und Stickoxiden aus, insbesondere im Vergleich mit den Kohlekaftwerken in den USA.“
- „In Deutschland liegt zudem der Grenzwert für Stickoxide (NOx) für große Braunkohle-Altanlagen bei 200mg/Nm³, kein einziges Braunkohlekraftwerk ist mit einem Katalysator ausgerüstet, was eine zusätzliche NOx-Abscheidung von mindestens 85% erlaubt.“
Quelle: European Environmental Bureau - „Allein die vier großen RWE-Braunkohlenkraftwerke im Rheinland emittieren jährlich etwa 1.473 Tonnen der gesundheitsschädlichen Feinstaub-Partikel. Dazu kommen etwa 1.500 Kilogramm des Nervengifts Quecksilber und ein Mix aus Cadmium, Arsen, Blei, Zink, Schwefeldioxid, Stickoxiden und anderen Schadstoffen. Und das trotz vermeintlich bester Filtertechnik.“
Quelle: https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohlenkraftwerke/dreckschleuder-braunkohlekraftwerk/
Ergo trägt jedes einzelne Elektroauto auch im Fahrbetrieb zu mehr Quecksilber, Stickoxiden und Feinstaub in der Luft bei.
Dennoch haben 7 NROs gefordert, die Einführung von E-Autos weiter zu beschleunigen und „in Europa spätestens 2030 keine neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor (einschließlich Hybridfahrzeuge) mehr zu verkaufen.“
Die Grünen haben das in ihr Wahlprogramm aufgenommen.
Den genannten Verbänden gelingt es, diese Gedankenlosigkeit im selben Schreiben noch zu überbieten: „Das klare Bekenntnis zur batterieelektrischen Mobilität soll zugleich eine klare Absage gegenüber biogenen- und synthetischen Kraftstoffen im Straßenverkehr sein.“
Wenn auch noch das Engagement des Verkehrssektors entfällt, wird es zu weiteren Verzögerungen beim Aufbau von Produktionsanlagen für Wasserstoff und Synfuels in sonnenreichen Ländern kommen. Das wäre volkswirtschaftlich unverantwortlich, weil kein anderer Weg bekannt ist, um
- fossile Energieträger zu ersetzen, die zurzeit 80 % des deutschen Primärenergiebedarfs decken
und - mehrere hundert Millionen Bestandsfahrzeuge emissionsfrei zu machen.
So tickt sie halt, unsere ökologische Avantgarde – auf ihrem Kreuzzug gegen den Verbrenner.
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