Nun bekommt die politische Konkurrenz in der Bundesrepublik den, den sie am meisten fürchten sollte: einen liberalen und zugleich – siehe die konsequente Unterstützung für Landes – Innenminister Reul – harten, gleichzeitig auf Kompromissfindung trainierten rheinischen sozial-Katholiken. Denn die Wirtschaftspartei CDU hat Armin Laschet mit Mehrheit auf den Schild gehoben. Die Frauen in der CDU wollten Ihn; die junge Union sieht keine unüberwindlichen Hindernisse mit ihm. Die klein gewordenen Sozialausschüsse freuen sich und aus der Konkurrenz – etwa aus der SPD – wird mancher meinen: Ach der Armin! Lieber Gott! Habt ihr nichts „Höherprozentiges“?
Und damit bin ich bei seinem großen Vorteil: Man neigt dazu, ihn zu unterschätzen. Die nach vielen Jahren durch eine Frau „domestizierte“ CDU lasse sich durch einen Mann nicht führen, der wie auf Pantoffeln daher kommt, war zu vernehmen. Die Zukunft erfordere einen Leader, der durch Streit und Antagonismen führen könne.
Aber vielleicht erwarten die vielen ja einen anderen, einen der den Unfallwagen fahren kann. Welche, die das Martinshorn bedienen können, gibt es ja in Hülle und Fülle. Vielleicht sind die vielen es ja Leid, ständig zu lesen und zu hören, dass sich alles im Streit befindet? Der Streit um den richtigen Weg sei das Lebenselixier der Demokratie, sagen die Streitenden. Wohl wahr. Aus E.T. A. Hofmanns „Elixieren des Teufels“ wissen wir jedoch, dass Elixiere von Schaurigem umgeben sein können. Der Bergmanns- Sohn Laschet braucht – vielleicht – nach dem Geschmack der vielen gar kein großes Programm. Er ist auf seine Weise selber eins. So wie Gerhard Schröder – auf seine Weise – Programm war. Für jede politische Konkurrenz, die sich selber ernst nimmt, ist die Wahl Laschets ein Alarmsignal.
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