Verdachtsfälle wegen und Verbrechen an Kindern haben ein Wort in die sozialen Netzwerke, in Zeitungen und Fernsehen oder Rundfunk gebracht, das mir zutiefst miss-fällt. Ich meine das Wort Miss- brauch.
Um was geht es da? Es geht um Vergewaltigung von Kindern, von Kleinstkindern und Kindern bis zum Beginn der Pubertät; es geht um die Verletzung, auch das Zerstören kindlicher Körper und Seelen, um ein Gefügig machen wehrloser Wesen zwecks Befriedigung der Lust Erwachsener. Darum geht es und nicht um einen Miss-brauch. Es ist sexualisierte Gewalt – die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat diesen Begriff nun in den solche Verbrechen betreffenden Paragraphen verankert. Miss-brauch ist in diesem Zusammenhang ein unerträglicher „Euphemismus“. Ein unerträgliches Beschönigen und Schönreden von Verbrechen.
Woher kommt dieser Miss-Brauch? Jedenfalls nicht aus dem Mittelhochdeutschen, wie uns Wikipedia berichtet. Das Wort ist älter, es taucht in der Kirchensprache des Gotischen als missadep in der Bedeutung von Sünde auf. Die Wortbedeutung wurde über die Jahrhunderte ausdifferenziert, bis sie zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in einem klinischen Wörterbuch als „geschlechtlicher Missbrauch“ und auch mit dem Bezug auf „Tierschändung“ definiert wurde und somit seine heute Verwendung gefunden hatte. Das Wort hat jedenfalls einen weiten Weg zurückgelegt, bis es in der Gegenwart eine schier inflationäre Verwendung bekommen hat.
Die Deutungsgeschichte des Wortes hat in der Gegenwart eine weitere Wendung genommen, die die ganze Sache noch unerträglicher macht. Kinderschändung ist ein Wirtschaftsbereich geworden mit Angebot und Nachfrage, mit Märkten und Preisen. Die Anbieter versprechen den Nachfragern einen „Nutzen“. Kinder haben also in diesem Bereich einen „Gebrauchswert“ erhalten, wie ein Wirtschaftsgut. Schon aus diesem Zusammenhang heraus sollte „Miss-brauch von Kindern“ nicht mehr verwendet werden. Kriegen wir das nicht hin? Der „Negerkönig“ wurde verjagt, die U Bahn- Station Mohrenstraße umbenannt. Bald wird es dem Schwarzbrot an den Kragen gehen. Unsere Umgangssprache wird ge- gendert. Und dann soll es nicht möglich sein, das Wort „Miss-brauch“ im Zusammenhang mit Verbrechen an Kindern abzumelden? Glaub ich nicht.
Das ist ein sehr guter Artikel, der die Augen öffnet für dieses Wort, Missbrauch, wobei es doch kein missbrauchen irgendeines Gegenstandes oder Getränkes ist, sondern um Gewalt gegen Kinder! So. Und diese hat viele Gesichter. Warum man diese Gewalt nun „sexualisisierte“ Gewalt nennt, verstehe ich nicht! Warum nicht einfach das sagen, was wirklich ist! Sexuelle Gewalt! Wie in Kriegen und Nichtkriegen, wenn Männrgruppen meinen, Frauen überfallen und vergewaltigen zu können, das sind dann Massenvergewaltigungen an Frauen und Kindern! Bei diesem Wort könnte man auch bleiben. Vergewaltigung von Säuglingen, Kindern!
Je mehr Wörter für eine furchtbare Tat, desto besser die Verschleierungen. Bleiben wir doch ganz einfach bei Vergewaltigung und das Geschehen ist sexuelle Gewalt und keine, die sich mal eben sexualisiert, so als passierte das von ganz alleine. Nein. Es sind Entscheidugen der Täter, sexuell aufgeladen sich gewalttätig zu entladen!
Die Bezeichnung s.g. Missbrauch konnte nur nur entstehen, weil hier das Vertrauen der Betroffenen in die Erwachsenen z.T. eigenen Eltern, missbraucht wurde/wird. Damit bleibt das Thema am Vertrauen hängen und nicht an der Gewalt, die auf der sexuellen Ebene ausgelebt wird. Gewalt bleibt Gewalt. Auch bei grober, nicht „sexualisierter“ Gewalt, spielt der Thrill und die anschließende Befriedigung auch eine Rolle. Insofern ist es gut, das die Gesetzgebung zumindest hier sich positionert hat und zukünftig von „sexualisierter“ Gewalt spricht anstatt von Missbrauch. Ich meine, man sollte von Vergewaltigung sprechen, und das Wort Missbrauch ganz schnell vergessen.