Der Ökonom Professor Bernd Raffelhüschen zählt zu den bekannten publizistischen „Geisterfahrern“ der Republik. Jetzt hat er der Funke Mediengruppe erklärt: „Rentner sind die Profiteure der Corona-Krise…“ (Zitiert nach: n-tv Panorama vom 5.August 2020)
Sucht man in Nachschlagewerken das Wort Profiteur, finden sich über ein Dutzend Bedeutungen, die vom „Nutznießer“ und „Begünstigter“ bis zum „Aasgeier“ und „Schnorrer“ reichen. Rentner als „Schnorrer“ – könnte der Professor mit Pensionsanspruch das gemeint haben? Schauen wir mal.
Raffelhüschen nennt das „Ungerechtigkeiten im deutschen Rentensystem“. Das Pensionssystem hat er nicht erwähnt. Interessant. Mit ungerecht meint er, dass die Renten auch im laufenden Jahr erhöht wurden, während die meisten Beitragszahlenden zur Rentenversicherung im laufenden Jahr Einkommensverluste erlitten.
Das ist richtig. Die Renten laufen – umgangssprachlich beschrieben – der durchschnittlichen Lohn- und Gehaltsentwicklung mit einjähriger Verspätung hinterher. Steigen Löhne und Gehälter steigen die Renten; sinken oder stagnieren Löhne und Gehälter, fällt der Rentenanstieg weg oder er sinkt. Gekürzt wird Rente nicht. Im Renten- chinesisch: Es sinkt der „aktuelle Rentenwert“ nicht, wenn der „geringer ist als der bisherige aktuelle Rentenwert.“(Paragraph 68 a um SGB VI).
Der Rentenfachmann Raffelhüschen hätte wenigstens sagen müssen, dass es praktisch nicht möglich ist, ohne gravierende Reparaturen im Rentenrecht eine Rentenerhöhung im laufenden Verfahren zu ändern. Wie gesagt im Rentenrecht, nicht im Alterssicherungsrecht für Beamte, das auch für Ökonomieprofessoren gilt.
Was die Rentnerinnen und Rentner in diesem Jahr drauf kriegen, das holt sich die Rentenversicherung – wenigstens teils in den folgenden Jahren zurück. Auf dem Weg über kleiner ausfallende Rentenerhöhungen.
Weiter im Text: “ Sie (die Rentner- Anmerkung des Autors) werden sogar besser davonkommen als die anderen, die ihre Rente bezahlen“, erklärt Raffelhüschen. Da springt der Ökonom aus dem Beitrags-und Leistungsrecht raus, um sich unter den allgemeinen Lebensbedingungen nieder zu lassen. Kein kluges Manöver, denn die Glasgower Universität hat im April 2020 eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnissen wir kurz unsere Aufmerksamkeit widmen: „Da die meisten Menschen, die an Covid-19 sterben, älter sind und chronische Grunderkrankungen haben, haben einige spekuliert, dass die Auswirkungen der Erkrankung möglicherweise überbewertet wurden und dass die tatsächliche Anzahl der durch Covid-19 verlorenen Lebensjahre relativ gering ist….Unsere neue Analyse ergab nun jedoch, dass der Tod durch Covid-19 zu einem Verlust von mehr als 10 Lebensjahren pro Person führen kann.“
Der Leiter der Gruppe, die diese Studie erarbeitete, David McAllister, forderte, endlich solche Fakten breit zu publizieren. Man kann es vereinfacht sagen: Auf dem Konto eines alten und Covid-19 erkrankten Menschen mag mehr sein, er kann es nur nicht mehr lange nutzen. Ob man das als „profitieren“ bezeichnen kann, bleibt das Geheimnis des Ökonomen auf Geisterfahrt.
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Herr Klaus Vater
Wenn man die Auswirkung der Geldschöpfung nicht begreifen kann, wähnt man sich als Zahler und irrt von der betreuten Bildung gewollt als Phantom durch die Gegend.
Die Geldschöpfung enthält sämtliche Wirtschaftsfaktoren, so auch die Staats- und Sozialquote. Diese Erkenntnis sollte man doch nun im Zusammenhang mit Corona begriffen haben. Die Umlage hat immer über die Wirtschaftseinnahmen direkt zwischen Wirtschaft und Berechtigten zu erfolgen. Die Betrugsumlage als Abzug oder Weiterleitung über das Erwerbseinkommen (Zahler Virus), ermöglicht den Irrwegorganisatoren aus Regierung und Ökonomie, wie Herrn Raffelhüschen, ihren einfältigen Spieltrieb ausleben zu lassen. Diese Spezies braucht keine Gesellschaft!