Es gilt, an Georg Elser zu erinnern, der am 8. November 1939 den Versuch unternommen hat, Hitler mittels einer Bombe zu töten, weil er den Nationalsozialismus ohne Einschränkung ablehnte und einen Krieg in Europa verhindern wollte. Elser wurde noch am 8. November 1939 in Konstanz festgenommen, als er versuchte, über die Grenze in die Schweiz zu gelangen. Als sich die Meldung über ein Attentat auf Hitler in den Polizeien verbreitete, wurden Gegenstände, Werkzeuge in Elsers Besitz mit dem Attentat in Verbindung gebracht. Er wurde verhaftet, verhört, in den KZs Sachsenhausen und Dachau in Einzelhaft gehalten und schließlich am 9. April 1945 im KZ Dachau erschossen.
Elser wurde am 4. Januar 1903 in Hermaringen geboren. Er wurde Schreiner, war Mitglied im Holzarbeiterverband, Mitglied im Rotfront-Kämpferbund. 1938 wurde ihm klar, dass es nur den Weg der Beseitigung Hitlers gebe, wenn man den Krieg verhindern wolle.
Es hat viele Jahre gedauert, bis in der Bundesrepublik an Elser erinnert worden ist. Seine Familie musste sich anhören, Georg habe sich von den Nazis als Werkzeug missbrauchen lassen. Gerüchte ohne jeden Realitätskern. Elsers Diffamierung durch die Nazis wirkte nach. Er passte zudem nicht in die Vorstellung der bürgerlichen West-Welt vom konsequenten Widerstand. Der unvergessene Erwin Roth hatte 1956 als Lokalredakteur begonnen, über Elser zu recherchieren. Er hat die Spur gelegt, der andere gefolgt sind bis zu Stephen Sheppards Elser Buch und Brandauers Film „Einer aus Deutschland“. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, erklärte gestern im SWR 2: „Was er im Herbst 1938 klar sah: Hitler bedeutet Krieg, diesen Krieg will ich verhindern. Wenn er das schon sehen konnte, dann hätte das auch jeder andere sehen können.“
Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-E12329 / Wagner / CC-BY-SA 3.0