Nach allem, was das organisierte Verbrechen alles so erwarten lasst, nun auch noch das: Die deutsche Bank, ohnehin im Verdacht der organisierten Kriminalität in die Hände gefallen zu sein, nun auch noch im Verdacht, mit großen Summen bestochen zu haben. Wie die Süddeutsche großrahmig berichtet, gab sich die Deutsche Bank große Mühe, beginnend um 2002, hochrangige Funktionäre der chinesischen Führungselite mit luxuriösen Geschenken und Beraterhonoraren überschüttet zu haben, um sich so Zugang zum Wirtschaftswunderland China zu ebnen. Zur Landschaftspflege gehörte offenbar auch, mehr als einhundert erwachsene Kinder von Parteikadern oder Chefs staatlicher Firmen als Angestellte in der Deutschen Bank unterzubringen.
Ob qualifiziert oder nicht, egal, ihre Einstellung galt als „Investition“, so lange sie nur die richtigen Verwandten hatten. Selbst Staats- und Parteichef Jiang Zemin wurde großzügig beschenkt und auch da ließ sich der damalige Vorsitzende des Aufsichtsrats Josef Ackermann sicher nicht lumpen. Wie die Süddeutsche schreiben, geschah die Annäherung Ackermanns zur Staats-und Parteispitze Chinas unter durchaus „irdischen Bedingungen“. Das Treffen zwischen beiden in Berlin wurde von der Deutsche Bank offenbar mit der Überweisung von 100 000 Dollar an eine rätselhafte Beraterfirma begleitet.
Dass die Deutsche Bank bislang allein für Prozesskosten über neun Milliarden Euro zahlen musste und weitere Prozesse anstehen, die alle im Verdacht betrügerischer Handlungen sind, hat ihren Ruf ramponiert. Insgesamt sind 7800 Prozesse zu bewältigen. Darunter auch betrügerisch erworbene Steuerrückzahlungen, die sich hinter Aktiengeschäften Cum Ex verbergen. Unterschiedliche Banken haben sich mehrfach vom Staat Dividenden und Steuern erstatten lassen und so den Staat um 15. bis 20 Milliarden Euro betrogen. Auch hier scheint die Deutsche Bank tief verwickelt zu sein.
Auffallend wie sehr sich die Politik aus diesen Vorgängen heraushält. Der Eindruck verstärkt sich immer mehr, dass Banken und Dax-Unternehmen die Richtlinien der Politik bestimmen und Politik nur dann walten lassen, wenn es ihre Geschäfte nicht weiter stört. Immer deutlicher wird daher, dass das große Geld in der Lage ist, zu verhindern, dass damit Betrug wie bei Dieselgate die Gerichte beschäftigen können.
Bislang gibt es nur den Antrag der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, den Prozess gegen führende Mitglieder des VW-Aufsichtsrates einschließlich des zurück getretenen Vorsitzenden des Vorstandes Martin Winterkorn zu eröffnen, Der Beschluss steht noch aus. Winterkorn kassiert derweil eine Rente pro Tag von 3100 Euro. Er wird allerdings von Ex-Daimler-Vorstand Zetsche übertroffen, der täglich 4250 Euro Ruhegehalt einstreicht. Das befördert auch die Debatte über Gehälter, die sich Dax-Vorstände genehmigen, und ob nicht endlich Grenzen gezogen werden müssten. Zumal mehr als vierzig Prozent der Arbeitnehmer derzeit ein geringeres Einkommen haben, als Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
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