Nach der zweiten Runde im DFB-Pokal ist bereits die Hälfte der Clubs aus der ersten Liga ausgeschieden. Während die Niederlagen von Hamburg (gegen die Bayern) und Eintracht Frankfurt (gegen Borussia Mönchengladbach) und auch von Hannover 96 (beim VFR Aalen) einkalkuliert werden konnten, war das Aus von Hertha BSC beim Drittligisten Arminia Bielefeld doch schon eine Überraschung, die umso heftiger ausfällt, als der 13. der 1. Liga sich nicht mal im Elfermeterschießen behaupten kann.
Borussia Dortmund wird der Sieg beim FC St. Pauli gut tun und neue, alte Kräfte für die Begegnung beim FC Bayern am kommenden Wochenende frei machen.
Von sieben Mannschaften der dritten und vierten Liga haben drei den Einzug in die nächste Runde und damit an einen weiteren Geldtopf geschafft.
Dass Dynamo Dresden (3. Liga) zuhause nicht leicht zu bezwingen ist, ist keine allzu große Neuigkeit, Schalke 04 hat das schon in der 1. Runde leidvoll erfahren müssen. Die Niederlage des zur Zeit in der 2. Liga dahin dümpelnden VfL Bochum ist gewiss keine Überraschung. Borussia Dortmund wird sich in der 3. Runde vorsehen und das Spiel dort ganz ernst nehmen müssen.
Als einziger Vertreter der 4. Liga konnte sich Kickers Offenbach (immerhin Tabellenführer der Regionalliga Südwest) durchsetzen und völlig verdient den enttäuschenden Karlsruher SC mit 1:0 bezwingen. Das Spiel stand unter der Leitung von Bibiana Steinhaus, die der ehemalige Schweizer Schiedsrichter Urs Maier, jetzt bei Fußballübertragungen Experte beim ZDF, gerne in der Bundesliga pfeifen lassen möchte. Anlass zu dieser Aufforderung war das Rencontre von Steinhaus an der Seitenlinie mit Pep Guardiola beim letzten Spiel in Hamburg, als diese sich der ungebührlichen Attacken des Bayern-Trainers souverän und publikumswirksam zu erwehren wusste. Beruhigend ist, dass die für die Schiri-Ansetzungen Verantwortlichen des DFB das nicht als ausschlaggebendes Kriterium für einen Einsatz in der 1. Bundesliga ansehen und ganz unvoreingenommen die Schiedsrichterleistungen in der 2. Liga zum Maßstab nehmen.
Die eigentliche Sensation hat FC Magdeburg aus der 4. Liga verpasst, weil die Mannschaft beim Elfmeterschießen zwei Matchbälle nicht verwandeln konnte. Nach einem völlig undiskutablen Spiel mit Verlängerung verschossen die Leverkusener, immerhin Fünfter der Bundesliga mit zumindest Champions-League-Ambitionen, im Elfmeterschießen auch noch den 1. und 4. Strafstoß, die Magdeburger lagen 3:0 vorn und versiebten dann die beiden letzten Elfmeter genauso kläglich, wie es die Duisburger in ihrem Elfmeterschießen gemacht hatten: den Ball zwei Meter neben den Torwart, halbhoch und nur nicht zu stramm schießen – für eine so provozierte Standardparade ist jeder Torwart dankbar; Torwart Leno von Leverkusen wurde so zum zweifelhaften „Helden“ des Spiels gemacht.
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass der FC St. Pauli zu Spielbeginn mit behinderten Kindern an der Hand aufgelaufen ist, eine unsentimentale, nachahmenswerte Geste.