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Söder vergreift sich am Kreuz – massive Kritik aus der Kirche

Petra Kappe Von Petra Kappe
25. April 2018
Kruzifix

Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz. Der „Kruzifixstreit“, der 1995 mit einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts befriedet sein sollte, flammt immer mal wieder auf. In einem Regensburger Gymnasium, in Gerichtssälen wie zuletzt im Münchner NSU-Prozess oder im Potsdamer Fraktionszimmer der CDU Brandenburg: von Fall zu Fall nehmen Nicht-Christen Anstoß am Kreuz, das für Christen den Leidensweg Jesu Christi und seine Kreuzigung symbolisiert. Der aktuelle Streit ums Kreuz jedoch, den der neue bayerische Ministerpräsident Markus Söder entfacht hat, ist von einem anderen Kaliber. Und es sind Christen, die Söder scharf kritisieren.

Der christsoziale Politiker hat angeordnet, dass künftig in jedem Dienstgebäude des Freistaats ein Kreuz hängen soll. Laut Mitteilung der bayerischen Staatskanzlei solle dies „sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland“ sein. Söder selbst sagte, dass das Kreuz kein Zeichen einer Religion, sondern ein Bekenntnis zur Identität und zur kulturellen Prägung Bayerns sei. Das kann ein Christ so nicht hinnehmen. Der Widerspruch ist deutlich.

Der katholische Studentenseelsorger im Bistum Würzburg, Burkhard Hose, beispielsweise wirft Söder in einem offenen Brief vor, das Christentum zu missbrauchen, „um die Ausgrenzung von Menschen anderen Glaubens zu betreiben“. Auf „katholisch.de“ wird Hoses Bitte mit den Worten zitiert: „Beenden Sie den Missbrauch des Christlichen und seiner Symbole als vermeintliches Bollwerk gegen den Islam.“

Das Kreuz tauge nicht als verlängerter Arm einer Politik der Ausgrenzung oder des nationalistischen Egoismus und es lasse sich auch nicht auf bayerische Folklore reduzieren, argumentiert der Studentenpfarrer: „Das Kreuz ist nicht nur Etikett oder Ausweis einer bestimmten Identität, sondern Erinnerung an den Lebensweg Jesu, dessen grenzenlose Liebe und dessen besondere Parteinahme für Ausgegrenzte.“

Söder solle Christlichkeit nicht bloß demonstrieren, sondern sie praktizieren und etwa die „zutiefst inhumanen und unchristlichen“ Abschiebungen von Geflüchteten nach Afghanistan aussetzen. Auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick wandte sich gegen ein falsches Verständnisses des Kreuzes. „Das Kreuz ist kein Identitätszeichen irgendeines Landes oder eines Staates“, sagte Schick im Interview mit dem Kölner Domradio. Vielmehr sei es ein Zeichen Gottes für die Menschen, im Blick auf das Kreuz Liebe und Solidarität zu lernen. Das Kreuz grenze nicht aus, sondern es schließe ein.

Mit noch schärferer Kritik zitiert die Plattform den Bochumer Dogmatiker Georg Essen. Das Kreuz sei ein christliches Symbol für die Erlösung, die durch Gott geschenkt wird. Söders Begründung jedoch, das Kreuz sei ein sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland, sei eine Instrumentalisierung und „eine veritable Häresie“ (Irrlehre). Der Theologe – mit Kreuz im Arbeitszimmer – wurde noch deutlicher: „Für mich ist diese politische Instrumentalisierung durch Söder Blasphemie (Gotteslästerung), theologisch eine Häresie und verfassungsrechtlich nur schwer erträglich.“

Aus der evangelischen Kirche von Deutschland (EKD) kamen gemäßigtere Reaktionen. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, auch Ratsvorsitzender der EKD, zeigte sich laut der Plattform im Bayerischen Rundfunk erfreut darüber, wenn Kreuze auch öffentlich sichtbar seien. Religion sei etwas „Öffentliches“ und lasse sich nicht in die Privatsphäre verbannen. Ein Kreuz an der Wand bedeute allerdings auch eine „Selbstverpflichtung“, da es für Menschenwürde, Nächstenliebe und Humanität stehe, so Bedford-Strohm weiter. Er warnte davor, das Kreuz für Parteipolitik und Polemik zu missbrauchen.

Ohne Zweifel tut Markus Söder genau das. Neu im Amt und die Landtagswahlen im Herbst fest im Blick, instrumentalisiert er ein christliches Symbol und entleert es damit. Wie fehlgeleitet und verzweifelt der Seehofer-Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten agiert, zeigt sich auch an den zwei Gesetzen, die er zu den Polizeiaufgaben und zum Umgang mit psychisch Kranken auf den Weg gebracht hat. Beide Vorhaben entfernen sich extrem weit von unseren freiheitlich-demokratischen Grundwerten, atmen ein autoritäres Staatsverständnis und sind auch mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar.

Die bayerischen Fehlentwicklungen sind umso alarmierender, als sie auf die Republik ausstrahlen. Nicht nur, dass Söder für seine Kreuz-Anordnung ausdrücklich auf ganz Deutschland zielt, auch dass mit CSU-Chef Horst Seehofer in Berlin ein Bundesinnenminister wirkt, der ganz auf der gefährlichen rechtspopulistischen Linie liegt.

 

Bildquelle: Pixabay,Public Domain

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Tags: AbgrenzungAusgrenzungBayernCSUKruzifixstreitPopulismusSöder
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Comments 1

  1. wolfgang fubel says:
    7 Jahren ago

    Wozu dieser ganze Religiöse Wahn? Wem nutzt Das?Wenn jemand an irgend
    Etwas glauben will, dann soll Er das zu Hause machen! Religionen gehören
    in der Öffendlichkeit verboten, wenn man sich daran gehalten hätte, wäre
    die Welt heute ein bisschen Friedlicher.
    Was wollen die Menschen damit zeigen,wenn Sie einen Menschen,der an ein
    Kreuz genagelt ist ,mit sich herum tragen.Würden Sie auch ein Aquarium mit
    sich herumtragen, wenn man diesen Menschen ertränkt hätte?

    Antworten

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